· Fachbeitrag · Impfung
Bei der HPV-Impfung könnten weniger als drei Impfdosen ausreichen
Bei Impfungen gegen humane Papillomavirus-Infektionen (HPV) mit der bivalenten HPV 16/18-Vakzine (Cervarix) scheinen weniger als drei Impfdosen genauso gut vor HPV-Infektionen zu schützen wie die empfohlene Impfung mit drei Dosen. Das legen zumindest die Daten der Costa Rica Vaccine Trial mit fast 7.500 Studienteilnehmerinnen nahe. Rund jede fünfte Frau erhielt aus unvorhergesehenen Gründen wie Schwangerschaft weniger als drei Impfdosen. Die Schutzwirkung vor persistierenden Infektionen mit HPV 16 oder 18 im Beobachtungszeitraum von im Mittel vier Jahren war bei Frauen, die einmal (n=384), zweimal (n=802) oder dreimal (n=5.967) geimpft wurden, praktisch gleich, berichten die Autoren. Die Schutzwirkung betrug in den drei Gruppen 80% bis 100% im Vergleich zur ungeimpften Kontrollgruppe. Die hohe Schutzwirkung bereits durch eine Impfdosis ist sehr überraschend, schreiben die Autoren; bisher ging man davon aus, dass für den Erfolg von Impfungen mit ähnlich aufgebauten Vakzinen mindestens zwei Impfdosen erforderlich seien. Weitere Studien seien aber nötig, betonen die Autoren und die Gynäkologin Cosette M. Wheller von der Universität von New Mexico im Begleiteditorial. Unklar sei vor allem, ob die Schutzwirkung einer HPV-Impfung mit weniger als drei Dosen auch länger als vier Jahre anhalte.
Quelle
- Kreimer AR et al.: Proof-of-Principle Evaluation of the Efficacy of Fewer Than Three Doses of a Bivalent HPV16/18 Vaccine. J Natl Cancer Inst 2011; 103 (19): 1444-1451
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