· Fachbeitrag · Seltene Infektionserkrankungen
RKI weist auf mögliche ungewöhnliche Infektionen bei Asylsuchenden hin
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat im Epidemiologischen Bulletin eine Liste akut behandlungsbefürftiger, für Deutschland ungewöhnlicher Infektionskrankheiten publiziert, die bei Asylsuchenden auftreten können. Es handele sich aber auch bei Flüchtlingen eher um einzelne Fälle, so dass eine Ausbreitung in die Allgemeinbevölkerung sehr unwahrscheinlich sei. Am häufigsten sei bei Personen mit Herkunft aus oder Transit durch ein Endemiegebiet mit Malaria zu rechnen. Erhöht sei auch die Tuberkulosegefahr. Auf der Liste des RKI stehen außerdem Typhus, Meningitis und Tetanus sowie Exoten wie viszerale Leishmaniose, Lassa- und Krim-Kongo-Fieber, Leptospirose, Läuserückfallfieber, Fleckfieber und Amöbenleberabszess. Alle diese Erkrankungen beginnen mit unspezifischen grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, allgemeinem Krankheitsgefühl, Muskel- und Gelenkschmerzen.
Quelle
- Robert-Koch-Institut (Hrsg.): Für medizinisches Personal: Akut behandlungsbedürftige, für Deutschland ungewöhnliche Infektionskrankheiten, die bei Asylsuchenden auftreten können. Epi Bull 2015; 38: 413‒418.
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