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  • · Fachbeitrag · Unkomplizierte Harnwegsinfekte (HWI)

    Ibuprofen kann bei unkomplizierten HWI eine Alternative zu Antibiotika sein

    Zwei Dritteln der Frauen mit unkomplizierten HWI kommen laut einer Multicenterstudie in 42 deutschen Allgemeinarztpraxen mit einer symptomatischen Therapie mit Ibuprofen aus und brauchen kein Antibiotikum. Allerdings müssen die so behandelten Patientinnen eine höhere Symptomlast in Kauf nehmen. An der Studien nahmen rund 500 Frauen im Alter von 18 ‒ 65 Jahren mit typischen HWI-Symptomen und ohne Risikofaktoren für Komplikationen teil. Sie wurden randomisiert über drei Tage mit Ibuprofen (3 x 400 mg täglich) oder dem Epoxid-Antibiotikum Fosfomycin (3 g täglich) behandelt. Bei Bedarf wurden beide Gruppen zusätzlich mit Antibiotika behandelt. Im Verlauf von 28 Tagen wurde nur bei 81 Frauen der Ibuprofen-Gruppe (rund ein Drittel) ein Antibiotikazyklus erforderlich, berichten die Autoren.

     

    In der Fosfomycin-Gruppe wurden 34 zusätzliche Antibiotikazyklen verordnet. Der Gesamtverbrauch von Antibiotika war in der Ibuprofen-Gruppe signifikant um zwei Drittel verringert. Der Beschwerdegrad der rein symptomatisch behandelten Patientinnen war allerdings in den ersten 4 ‒ 7 Tagen signfikant höher als bei Frauen der Antibiotika-Gruppe. Dies galt auch bei Bewertung aller Einzelsymptome (Dysurie, Harndrang/Miktionshäufigkeit, Schmerzen). Zudem hielten die Beschwerden im Durchschnitt einen Tag länger an als in der Antibiotika-Gruppe. Die Autoren raten, bei milden bis moderaten HWI-Beschwerden in Absprache mit den Frauen initial auf Antibiotika zu verzichten.

     

    Quelle