· Fachbeitrag · Akute Bronchitis
Entzündungshemmer oder Antibiotika sind bei unkomplizierter Bronchitis unnötig
Eine akute Bronchitis wird meist viral ausgelöst. Dennoch werden viele Patienten frühzeitig mit Antibiotika behandelt. Spanische Experten belegen nun in einer placebokontrollierten Studie, dass der Antibiotikaeinsatz bei Patienten mit unkomplizierter akuter Bronchitis auch bei verfärbtem Sputum keinen Einfluss auf die Symptomatik hat. Auch nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAR) beeinflussten Dauer und Schwere des Hustens nicht. An der Multicenterstudie nahmen 416 Patienten teil, die seit weniger als einer Woche einen Atemwegsinfekt mit Husten als primärem Symptom hatten. Zudem war das Sputum verfärbt bei mindestens einem weiteren Symptom wie Atemnot, pfeifendem Atemgeräusch oder Thoraxschmerzen. Die Patienten wurden randomisiert über zehn Tage mit Ibuprofen (600 mg dreimal täglich), Amoxicillin-Clavulansäure (500 mg/125 mg dreimal täglich) oder Placebo behandelt. Bei der Hustendauer gab es nur geringe Unterschiede zwischen den drei Gruppen (im Median 9-11 Tage). Die Nebenwirkungsrate war im Antibiotika-Arm am höchsten.
PRAXISHINWEIS | Laut Literaturdaten werden rund die Hälfte der Patienten mit akuter Bronchitis mit einem Antibiotikum behandelt, vor allem bei purulentem Sputum. Die neue Studie zeigt, dass auch bei solchen Patienten eine abwartende Haltung empfehlenswert ist. Auch NSAR haben keinen Nutzen. |
Quelle
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