· Fachbeitrag · Asthma bronchiale
ASS-induziertes Asthma wird oft verkannt
Bis zu 9 % der erwachsenen Asthma-Patienten haben laut Schätzungen ein durch Acetylsalicylsäure induziertes Asthma, das in der Praxis oft nicht erkannt wird. In einem Review-Artikel haben US-Wissenschaftler der Scripps Clinic in La Jolla (Kalifornien) die typischen Kennzeichen des Syndroms zusammengefasst:
Neben der Sensitivität auf ASS oder einen anderen COX-1-Hemmer, deren Einnahme einem akuten Asthmaanfall vorausgehen kann, haben die Betroffenen in der Regel eine chronische Rhinosinusitis und Nasenpolypen. Rund 15 % der Patienten mit diesen beiden Erkrankungen haben nach Angaben der Autoren ein ASS-induziertes Asthma. Weitere Kennzeichen des Syndroms sind Gesichtsschmerzen und eingeschränktes Geruchsvermögen. Die Patienten brauchen oft hohe Dosen inhalativer Kortikosteroide oder sogar orale Steroide zur Kontrolle der Atemwegsbeschwerden. Die Lungenfunktion und die Lebensqualität sind oft schlechter als bei Asthma-Patienten ohne ASS-Sensitivität. Eine spezifische Therapie gibt es für die Patienten nicht, betonen die Autoren. Eine Hyposensibilisierung kann die Beschwerden lindern, sollte aber nur von erfahrenen Ärzten vorgenommen werden. Eine Entfernung der Nasenpolypen hat in der Regel keinen anhaltenden Erfolg. Patienten, die ASS zur KHK-Prävention einnehmen, sollten auf Alternativen wie Clopidogrel ausweichen, empfehlen die Autoren.
Quelle
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