· Fachbeitrag · Atemwegsinfektionen
Procalcitonin-gesteuerte Therapie: Weniger Antibiotikabedarf bei gleichem Krankheitsverlauf
Durch eine Procalcitonin-gesteuerte Antibiotikatherapie, also einen Antibiotikaeinsatz erst bei deutlich erhöhten Procalcitonin-Werten als Zeichen einer bakteriellen Entzündung, kann der Antibiotikabedarf bei Patienten mit Atemwegsinfektionen deutlich verringert werden. Das Risiko eines Therapieversagens ist dabei nicht höher als bei standardmäßigem Antibiotikaeinsatz nach klinischen Kriterien, verdeutlicht eine Meta-Analyse der Daten von 14 Studien mit insgesamt mehr als 4.200 Patienten.
Die Studienteilnehmer hatten unterschiedliche Atemwegsinfektionen mit unterschiedlichem Schweregrad ‒ Pneumonie, Bronchitis und Exazerbationen einer COPD. Deutlich seltener wurden bei der Procalcitonin-gesteuerten Therapie Antibiotika bei Patienten mit COPD (48 % vs. 73 %) und mit Bronchitis (24 % vs. 66 %) eingesetzt. Außerdem war auch die Dauer der Antibiotikatherapie kürzer (bei Patienten aus der Notaufnahme im Median 7 vs. 10 Tage). Der gezieltere Antibiotikaeinsatz hatte keine negativen Auswirkungen auf die Mortalität der Patienten oder auf die Häufigkeit eines Therapieversagens im Verlauf von 30 Tagen. Bei Patienten aus der Notaufnahme und mit ambulant erworbener Pneumonie war die Häufigkeit eines Therapieversagens bei Einsatz des Procalcitonin-Algorithmus sogar verringert.
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