· Article · Bariatrische Chirurgie
Diabetes-Remissionsraten nach bariatrischen Eingriffen nehmen langfristig stetig ab
Bariatrische Eingriffe können bei adipösen Typ-2-Diabetikern mittelfristig starke Verbesserungen des Glukosemetabolismus bewirken. In der dreijährigen STAMPEDE-Studie wurden in der OP-Gruppe (Magenbypass oder Tunnelmagen) anhaltende Reduktionen des HbA1c-Werts von > 9 % auf ≤ 7 % erreicht, während unter alleiniger medikamentöser Therapie die HbA1c-Werte nach zwischenzeitlichem Abfall auf 7,5 % bei Studienende wieder auf 8,4 % angestiegen waren. HbA1c-Werte ≤ 6 % wurden bei 38 % bzw. 24 % der operierten Patienten erreicht, meist ohne antidiabetische Medikation (Remission), während der Anteil in der medikamentösen Gruppe nur bei 5 % lag. Langfristig können aber die Erfolge der operativen Therapie nicht in gleichem Maße aufrecht erhalten werden. Das zeigen neue schwedische Studiendaten bei 343 operativ und 260 konservativ behandelten Patienten. Diabetesremissionen (Nüchternblutglukosespiegel < 110 mg/dl ohne Antidiabetika) wurden hier nach zwei Jahren sogar bei 72 % der operierten und 16 % der konservativ behandelten Patienten erzielt. Nach zehn Jahren lagen die Remissionsraten nur noch bei 38 % und 10 %, nach 15 Jahren bei 30 % versus 6,5 %. Im gesamten Studienzeitraum blieb die Rate mikrovaskulärer Komplikationen in der OP-Gruppe allerdings um mehr als 50 %, die makrovaskulärer Komplikationen um rund 30 % verringert.
Quellen
- Sjöström S et al.: Association of Bariatric Surgery With Long-term Remission of Type 2 Diabetes and With Microvascular and Macrovascular Complications. JAMA 2014; 311(22): 2297-2304
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