· Article · Bluthochdruck
Bei niedrig eingestelltem Blutdruck im Alter höheres Risiko für kognitive Defizite
Vom Konzept „je niedriger der Blutdruck, desto besser“ hat man sich schon seit längerem verabschiedet. Das gilt insbesondere in der antihypertensiven Therapie bei Senioren, bei denen laut den neuen Empfehlungen ein systolischer Blutdruckwert von 150 mmHg ausreichend ist. Neue Daten einer italienischen Beobachtungsstudie bei 172 Patienten, im Mittel 79 Jahre alt, weisen erneut darauf hin, dass eine zu starke Blutdrucksenkung bei Senioren die Hirnleistung ungünstig beeinflussen könnte. Alle Studienteilnehmer hatten bereits eine Demenz (68 %) oder leichte kognitive Defizite (MCI, 32 %). 70 % der Teilnehmer wurden antihypertensiv behandelt. Patienten aus der Tertile mit dem niedrigsten systolischen Blutdruck (≤ 128 mmHg) schnitten beim MMSE-Test (Mini Mental State Examination) signifikant im Mittel um fast drei Punkte schlechter ab als Patienten mit systolischen Werten von 129 ‒ 144 mmHg bzw. ≥ 145 mmHg. Ein niedriger systolischer Blutdruck am Tage erwies sich bei antihypertensiv behandelten Studienteilnehmern als unabhängiger Risikofaktor für einen beschleunigten Abfall der kognitiven Leistungen.
PRAXISHINWEIS | Eine exzessive Blutdrucksenkung könnte bei Senioren mit kognitiven Defiziten schädlich sein, warnen die Autoren. Das Blutdruckziel sollte nach individuellen Kriterien festgelegt werden. |
Quelle
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