· Article · Brustkrebs
Brustkrebsbiopsien nur zu etwa drei Vierteln homogen bewertet
Die Histopathologie einer Brustkrebsbiopsie ist die Basis für klinische Therapieentscheidungen. Allerdings variiert die diagnostische Bewertung von Pathologe zu Pathologe in relevantem Ausmaß. In einer US-Studie stimmten die Beurteilungen von 60 Biopsien durch 115 Pathologen nur zu rund drei Viertel mit der Konsensus-Diagnose durch drei auf Brustkrebs spezialisierte Experten überein. Bei der Diagnose „invasives Karzinom“ war die Übereinstimmungsrate mit 96 % am höchsten. Nur noch 84 % betrug die Übereinstimmung bei der Diagnose „duktales Karzinom in situ“ (DCIS) und nur noch 48 % bei der Diagnose „atypische Hyperplasie“. Bei letzteren wurde bei 17 % der untersuchten Proben der Befund überbewertet und bei 35 % unterbewertet. Dies ist für die betroffenen Frauen sehr relevant, so Nancy Davidson und David Rimm aus Pittsburgh im Studienkommentar. Denn eine Überdiagnose von atypischen duktalen Hyperplasien kann zum Beispiel zu unnötigen operativen Eingriffen führen.
PRAXISHINWEIS | Die Studie unterstützt die Wichtigkeit einer Zweitmeinung bei der Bewertung zweifelhafter Brustkrebsbiopsien, so die Studienkommentatoren. Da es sich meist nicht um medizinische Notfälle handelt, sollte dafür Zeit bleiben. |
Quelle
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