· Fachbeitrag · Chemotherapie
Weniger Thromboembolien bei Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin
Tumorpatienten unter Chemotherapie haben ein erhöhtes Risiko für thrombembolische Komplikationen. Eine routinemäßige Gabe eines niedermolekularen Heparins könnte nach dem Ergebnis einer Placebo-kontrollierten Multicenterstudie bei mehr als 3.200 Patienten mit metastasierten oder lokal fortgeschrittenen soliden Tumoren (am häufigsten Bronchial- und Kolorektal-Ca) zu Beginn einer Chemotherapie sinnvoll sein.
In der Studie wurde das ultraleichte Semuloparin, das zur Zeit klinisch geprüft wird, über im Median 3,5 Monate eingesetzt. Eine venöse Thrombose oder Embolie erlitten in der Verum-Gruppe mit 20 von 1.608 Patienten (1,2 %) signifikant weniger Studienteilnehmer als in der Placebo-Gruppe mit 55 von 1.604 (3,4 %). Das entspricht einer relativen Risikoreduktion von 64 % (p<0,0001). Semuloparin reduzierte das Risiko einer tiefen Beinvenenthrombose um 68 %, das Risiko einer Lungenembolie um 59 %. Klinisch relevante Blutungen waren in beiden Gruppen ähnlich häufig: 2,8 % in der Verum-Gruppe gegenüber 2,0 % in der Placebo-Gruppe. Auch in Bezug auf große Blutungen, weitere unerwünschte Wirkungen der Therapie und das Gesamtüberleben gab es keine signifikanten Unterschiede. Es gibt allerdings noch offene Fragen, wird im Editorial zur Studie betont: insbesondere welche Tumorpatienten von der Thromboseprophylaxe besonders profitieren.
Quelle
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