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  • · Fachbeitrag · COPD

    Anticholinergika-Therapie mit erhöhtem Risiko für akuten Harnverhalt verbunden

    Eine Therapie mit inhalativen Anticholinergika erhöht bei Männern mit COPD nach dem Ergebnis einer kanadischen Fall-Kontroll-Studie das Risiko für einen akuten Harnverhalt (AUR). Am höchsten war das Risiko für Männer, die mit einer Kombination von kurz und lang wirksamen Anticholinergika behandelt wurden sowie für Männer mit einer benignen Prostatahyperplasie als Begleiterkrankung. In der Studie wurden Daten von mehr als 565.000 COPD-Patienten ausgewertet, im Mittel 76 Jahre alt. Rund 9.400 Männer und 1.800 Frauen entwickelten im Studienverlauf von im Mittel 4,5 Jahren einen AUR. Bei Männern, die mit inhalativen Anticholinergika behandelt wurden, war das Risiko signifikant um rund 40% erhöht. Bei Frauen war ein Zusammenhang mit der Therapie nicht eindeutig. Männer, die kurz und lang wirksame Anticholinergika inhalierten, hatten ein um rund 80% höheres AUR-Risiko als Patienten, die eine Monotherapie mit Anticholinergika erhielten, und ein 2,7-fach höheres Risiko als Patienten, die keine Anticholinergika anwendeten. Männer mit COPD sollten daher vor einer Anticholinergika-Therapie über das AUR-Risiko aufgeklärt werden, schreiben die Autoren. Sie empfehlen, mit der niedrigst möglichen Dosis zu behandeln und eine Kombinationstherapie aus kurz- und langwirksamen Anticholinergika möglichst zu vermeiden.

     

    Quelle

    • Stephenson A et al.: Inhaled Anticholinergic Drug Therapy and the Risk of Acute Urinary Retention in Chronic Obstructive Pulmonary Disease. A Population-Based Study. Arch Intern Med 2011; 171(10): 914-920

     

    Abstract

    archinte.ama-assn.org/cgi/content/abstract/171/10/914

    Quelle: Ausgabe 07 / 2011 | Seite 13 | ID 27917870