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  • · Fachbeitrag · COPD

    Neue Daten zur neuromuskulären Stimulation und Coil-Implantation bei schwerer COPD

    Bei fortgeschrittener COPD helfen Medikamente auf Dauer nur begrenzt. Es bleiben aufwendige und teure Verfahren wie Lungenresektionchirurgie und Lungenvolumen-Redukton mittels Coil-Implantation oder, als Alternative zur Lungenrehabilitation bei schwer eingeschränkten Patienten, eine neuromuskuläre elektrische Stimulation des M. quadriceps (NMES). Britische Wissenschaftler konnten mit diesem Verfahren als sechswöchige Heimtherapie bei 25 COPD-Patienten mit einem FEV1-Wert < 50 % die Belastbarkeit erhöhen. Am Ende der aktiven Studienphase war die 6-Minuten-Gehstrecke (6-MWD) der Behandelten um 36 m länger als in der Placebo-Gruppe. Allerdings war der Effekt nach weiteren sechs Wochen ohne NMES fast wieder verschwunden. Französische Forscher berichten über eine Studie bei insgesamt 100 Patienten mit schwerer COPD. Der Hälfte wurde zusätzlich zu Standard-Care (Reha, Bronchodilatatoren, bei Bedarf inhalative Kortikosteroide, Sauerstoff) in beide Lungenflügel jeweils rund zehn Coils implantiert. Die Ergebnisse sind allerdings eher enttäuschend. Nach sechs Monaten hatten in der OP-Gruppe 36 % der Patienten den primären Endpunkt erreicht, eine Verbesserung der 6-MWD um mindestens 54 m, in der Vergleichsgruppe waren es 18 %. Die Coil-Behandlung war mit einer Verringerung der Lungen-Hyperinflation und einer Verbesserung der Lebensqualität verbunden. Die Kosten waren allerdings beträchtlich: Die Unterschiede zwischen beiden Gruppen im Verlauf eines Jahres betrugen rund 48.000 US-Dollar.

     

    Quellen

    • Maddocks M et al.: Neuromuscular electrical stimulation to improve exercise capacity in patients with severe COPD: a randomised double-blind, placebo-controlled trial. Lancet Resp Med 2016; 4(1): 27‒36