· Fachbeitrag · Diabetes Mellitus
Neue Versorgungsleitlinie Diabetische Neuropathie
Von den hierzulande über sieben Millionen Menschen mit Diabetes mellitus entwickeln etwa 30% eine Neuropathie, die mit vielfältigen Beschwerden einhergehen kann: nicht nur Schmerzen an Füßen und Beinen oder vermindertes Druck- und Schmerzempfinden, sondern auch Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Symptome wie Pulsrasen und Schwindel oder erektile Dysfunktion. Durch Früherkennung einer diabetischen Neuropathie und adäquater Therapie können schwerwiegende Folgen wie Amputationen an den unteren Extremitäten zu einem großen Teil vermieden werden, betont die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) in einer Pressemitteilung anlässlich der Veröffentlichung der neuen nationalen Versorgungsleitlinie Diabetische Neuropathie. 13 Fachgesellschaften und Verbände haben an der Leitlinie mitgearbeitet. „Wichtig ist, dass die Leitlinie auch Schnittstellen in der Versorgungsstruktur betrachtet“, betont Professor Dr. Stephan Matthaei aus Quakenbrück, Präsident der DDG. Einen wichtigen Akzent legt die Leitlinie auf die medikamentöse und die nicht-medikamentöse Schmerztherapie. An einen Schmerztherapeuten sollte der Arzt spätestens dann überweisen, wenn sechs Wochen nach Beginn einer Schmerztherapie keine Besserung eintritt.
Quelle
- Abholz H et al.: Nationale Versorgungsleitlinie „Neuropathie bei Diabetes im Erwachsenenalter“, publiziert online am 24. Oktober 2011
Volltext