· Article · Diabetikerschulung
Nur intensive Verhaltensprogramme verbessern vermutlich Stoffwechsellage von Diabetikern
Intensive Schulungen zum Diabetes-Selbstmanagement und zu Verhaltensmodifikationen können zur Verbesserung der Stoffwechseleinstellung bei Diabetikern beitragen. Das bestätigen zwei neue Meta-Analysen von Studien bei Typ-1- und -2-Diabetikern, die aber auch die Grenzen von Verhaltensprogrammen aufzeigen. Kurzfristig erzielte Erfolge, vor allem beim Body-Mass-Index und beim HbA1c, nehmen langfristig wieder ab. Zudem sind offenbar nur intensivere Verhaltensschulungen wirksam. In der Meta-Analyse bei Typ-2-Diabetikern hatten Schulungsprogramme mit zehn oder weniger Stunden nur eine geringe Wirkung. Längere Schulungen mit zusätzlicher Unterstützung, am besten durch persönliche Kontakte, erzielten hingegen klinisch signifikante Verbesserungen des HbA1c ≥ 0,4 %. Besonders wirksam waren die Interventionen bei Personen mit suboptimalen Blutzuckerwerten zu Beginn (HbA1c ≥ 7, %), bei Erwachsenen < 65 Jahren und bei Personen mit Migrationshintergrund. Bei Typ-1-Diabetikern wurde der Nutzen von Schulungsprogrammen mit einer Dauer von mindestens vier Wochen unter Anleitung vor allem kurzfristig über sechs Monate belegt (HbA1c -0,3 % bis -0,44 %). Nach zwölf Monaten oder später waren die Unterschiede zur Kontrollgruppe nicht mehr signifikant.
Quellen
- Dryden D et al.: Behavioral Programs for Type 1 Diabetes Mellitus: A Systematic Review and Meta-analysis. Ann Intern Med 2015, published online September 29
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