· Fachbeitrag · Dickdarmkrebsvorsorge
Jeder Zwanzigste ist nach der Koloskopie kurzfristig stuhlinkontinent
Stuhlinkontinzenz bis zu 24 Stunden nach einer Koloskopie ist offenbar häufiger als gedacht und könnte durch Verwendung von CO2 statt Luft bei der Insufflation des Darms oft vermieden werden. Das berichten norwegische Forscher nach einer Multicenterstudie in 21 Endoskopiezentren mit insgesamt 7.800 Patienten. Bei knapp zwei Drittel von ihnen erfolgte während der Koloskopie eine Insufflation von Luft zur besseren Darstellung der Darmwand, bei den übrigen wurde CO2 verwendet. In der Gruppe mit Luft-Insufflation klagten in den ersten 24 Stunden nach der Untersuchung 5,5 % der Behandelten (Frauen 6,9 %, Männer 3,9 %) über Inkontinenz, nach CO2-Insufflation waren es nur rund 2 %. Das Risiko einer Darminkontinenz nach Koloskopie könne durch Verwendung von CO2 zur Weitung des Darmlumens, das schneller als Luft resorbiert wird, um 60 % verringert werden, so die Autoren.
Quelle
- Hoff G et al.: Incontinence after colonoscopy - an unrecognized and preventable problem. A cross-sectional study from the Gastronet quality assurance program. Endoscopy 2012; 44(04): 349-353
Abstract