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  • · Fachbeitrag · Epidemiologie

    HIV-Infizierte haben deutlich erhöhtes Infarktrisiko

    HIV-Infizierte haben nach dem Ergebnis einer großen Kohortenstudie in den USA unabhängig von bekannten Einflussfaktoren ein um rund 50 % höheres Risiko für einen Herzinfarkt als die Allgemeinbevölkerung. Bei der Studie wurden Langzeitdaten von mehr als 82.000 Personen, meist männlichen US-Veteranen ausgewertet. Knapp ein Drittel waren HIV-positiv. Die Risikoerhöhung war unabhängig von der Häufung kardiovaskulärer Risikofaktoren bei HIV-Infizierten ‒ typisch ist eine Dyslipidämie mit verringertem HDL-Cho­lesterin und erhöhten Triglyzeridwerten ‒ wie auch von der Art der anti­retroviralen Therapie. Einige Proteasehemmer und Reverse-Transkriptase­hemmer wurden bereits mit einem erhöhten Infarktrisiko assoziiert.

     

    PRAXISHINWEIS |  Die Ursachen für das erhöhte Infarktrisiko bei HIV-Infizierten­ sind noch unklar. Möglicherweise trägt eine systemische Entzündung dazu bei, spekuliert Patrick Gallen aus Dublin im Begleiteditorial. Er fordert weitere Studien­ und verweist auf spezifische Tools zur Beurteilung des KHK-Risikos von HIV-Infizierten (abrufbar unter www.cphiv.dk/tools.aspx).

    Quelle