· Article · Epidemiologie
Jährlich rund eine halbe Mio. neue Tumorerkrankungen weltweit wegen Übergewicht
Knapp 4 % aller Tumorerkrankungen weltweit ‒ rund 480.000 Fälle jährlich bei Erwachsenen ‒ gehen auf das Konto von Übergewicht. Der Zusammenhang ist deutlicher bei Frauen als bei Männern (5,4 % versus 1,9 %) und betrifft vor allem die hochindustrialisierten Länder in Nordamerika und Europa. 8 % aller Tumorerkrankungen bei Frauen und 3 % der Erkrankungen bei Frauen können hier mit einem hohen Body-Mass-Index (BMI) assoziiert werden; in Entwicklungsländern liegt der Anteil nur etwa bei 2 % bzw. 0,5 %. Diese neuen Schätzungen basieren auf einer umfangreichen Literaturanalyse und der GLOBOCAN-Datensammlung mit Zahlen zur Krebsinzidenz und Mortalität in 184 Ländern. Rund ein Viertel aller mit Übergewicht assoziierten Krebsneuerkrankungen (absolut allerdings nur rund 1 %) werden mit dem stetigen Anstieg des BMI seit 1982, vor allem in Industrienationen, in Verbindung gebracht. Bei Frauen fördert Übergewicht insbesondere postmenopausalen Brustkrebs, Endometrium- und Kolorektale Karzinome, bei Männern gilt der Zusammenhang vor allem für Kolorektale Karzinome und Nierenkarzinome.
Quelle
- Arnold M et al.: Global burden of cancer attributable to high body-mass index in 2012: a population-based study. Lancet Oncol 2014, published online November 26
Abstract