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  • · Fachbeitrag · Epidemiologie

    Krebsmortalität in Deutschland rückläufig, aber häufiger Lungenkrebs bei Frauen

    Die aktuellen Zahlen zum Krebsgeschehen aus den epidemiologischen Krebsregistern der Bundesländer verdeutlichen weiter sinkende Neuerkrankungsraten bei kolorektalen Karzinomen. Verglichen mit dem Jahr 2004 ist die altersbereinigte Erkrankungshäufigkeit im Jahr 2010 um mehr als 10 % auf 63.000 Personen gesunken. Auch die Darmkrebs-Mortalität ist mit 25.700 Todesfällen die niedrigste der letzten 20 Jahre. „Dieser Rückgang dürfte ­neben verbesserten Therapiemöglichkeiten auch auf die Einführung der Darm­krebsspiegelung als Früherkennungsmaßnahme im Jahr 2002 zurückzuführen sein“, so Prof. Dr. Alexander Katalinic aus Lübeck, Vorsitzender der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e.V. (GEKID).

     

    Häufigste Tumorart beim Mann ist mit etwa 65.000 Fällen weiterhin das Pros­tatakarzinom, gefolgt von Darmkrebs (34.000) und Lungenkrebs (33.000). Bei der Frau ist trotz eines leichten Rückgangs Brustkrebs weiterhin die häufigste­ Tumorerkrankung (69.000), gefolgt von Darm- und Lungenkrebs (29.000 bzw. 16.000). Während bei Lungenkrebsneuerkrankungen der Trend für Männer in allen Bundesländern nach unten zeigt, ist für Frauen ein kontinuierlicher Anstieg der Erkrankungszahlen zu erkennen. Dies ist durch die zunehmende Zahl von Raucherinnen zu erklären. Für das Jahr 2010 geht die GEKID insgesamt von etwa 480.000 neuen Krebserkrankungen in Deutschland aus. Im Ländervergleich erkranken Männer in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und dem Saarland am häufigsten an Krebs. In diesen drei Regionen liegen die Neuerkrankungsraten um rund 5 % bis 10% über dem Schätzwert für ganz Deutschland. Bei den Frauen werden die häufigsten Krebsneu­erkrankungen in den nördlichen Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen festgestellt.

     

    Nach aktuellen Schätzungen für Europa wird Lungenkrebs in ein paar Jahren bei Frauen vermutlich die häufigste Krebstodesursache vor Brustkrebs sein. Die neuen europäischen Zahlen, inklusive der Schätzung für das Jahr 2013, zeigen aber überwiegend erfreuliche Trends: So ist zwischen den Jahren 2009 und 2013 die altersbereinigte Krebssterblichkeit insgesamt um 6 % bei Männern und um 4 % bei Frauen gefallen. Pankreaskarzinome sind bei ­beiden Geschlechtern zur vierthäufigsten Krebstodesursache aufgestiegen.

     

    PRAXISHINWEIS |  Weitere Zahlen, Diagramme und Karten für die einzelnen Bundesländer für „Krebs insgesamt“ und für 23 einzelne Tumorarten bzw. -gruppen­ mit Zahlen bis 2010 gibt es im Internet unter www.gekid.de.

    Quellen

    • Epidemiologische Krebsregister der Bundesländer: www.gekid.de
    • Malvezzi M et al.: European cancer mortality predictions for the year 2013. Ann Oncol (2013) 24 (3): 792-800

     

    weitere Infos

    Abstract

    Quelle: Ausgabe 04 / 2013 | Seite 14 | ID 38088600