· Fachbeitrag · Epidemiologie
Krebspatienten mit psychischer Komorbidität sind unterversorgt
Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen erkranken nicht häufiger an Krebs als die Allgemeinbevölkerung, aber ihre Sterblichkeit ist deutlich erhöht. Australische Forscher haben nach Gründen gesucht und die Erkrankungscharakteristika sowie Versorgung von mehr als 6.500 Krebsneuerkrankungen bei psychiatrischen Patienten mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Obwohl die Krebsinzidenz bei psychiatrischen Patienten geringer war (-14 % bei Männern, -8 % bei Frauen), war die Sterblichkeit bei Männern um rund 50 % und bei Frauen um 30 % höher als in den Vergleichsgruppen. Der Anteil von Patienten mit Metastasen zum Zeitpunkt der Krebsdiagnose war bei psychiatrischen Patienten signifikant höher (7,1 % vs. 6,1 %), was auf Verzögerungen bei der Diagnostik hindeutet. Zudem war bei psychiatrischen Patienten ‒ insbesondere mit Kolorektal-, Brust- und Zervixkarzinomen ‒ die Wahrscheinlichkeit einer Op um 20 % geringer und sie erhielten auch signifikant seltener Radio- und Chemotherapien.
Quelle
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