· Article · Epidemiologie
Schlaganfall: Neues zum Obesity- und Raucher-Paradoxon
Bei der Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) im April 2015 in Washington D.C. wurden neue Daten zum Obesity- wie auch zum Raucher-Paradoxon bei Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall vorgestellt. Rauchen ist bekanntlich ein gut dokumentierter Risikofaktor für Schlaganfall, aber die Hinweise mehren sich, dass in der Akutsituation Raucher bzw. Ex-Raucher einen Vorteil im Vergleich zu Nichtrauchern haben könnten. Laut den neuen Daten zu rund 5,2 Mio. Schlaganfallpatienten war die Klinikmortalität bei Rauchern signifikant geringer als bei Nichtrauchern, sowohl in der Lyse-Gruppe (2,8 versus 6,4 %, p<0,001) als auch bei den meisten Patienten ohne Lyse (6,8 versus 10,7 %, p<0,001). In der zweiten Analyse bei rund 780 Teilnehmern der Framingham-Studie mit Schlaganfall hatten übergewichtige Patienten im Alter unter 70 Jahren eine um 34 % geringere Fünf-Jahres-Mortalität als normalgewichtige Patienten. In einer Kontrollgruppe ohne Schlaganfall hatte das Körpergewicht keine Auswirkung auf die Mortalität. Mögliche Ursachen der protektiven Wirkungen sind bei beiden Phänomenen weiter unklar.
Quellen
- 67. Jahrestagung der American Academy of Neurology, 18.-25. April 2015, Washington D.C., Abstract S5.005 und Abstract S5.006
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