· Fachbeitrag · Epidemiologie
Selbst wenn ein Karzinom erst im hohen Alter auftritt, sind Söhne und Töchter krebsgefährdet
Für viele Krebserkrankungen wie Kolorektal-, Brust-, Prostata-, Harnblasen- und Hautkrebs sowie Non-Hodgkin-Lymphome gibt es eine genetische Komponente. Das heißt, Nachkommen von Patienten mit einer dieser Krebserkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. Besonders hoch ist das Krebsrisiko für die Nachkommen, wenn die Eltern bereits sehr frühzeitig an Krebs erkrankt sind. Anhand von schwedischen Registerdaten zu mehr als einer Million Patienten mit einer ersten Krebserkrankung ist jetzt nachgewiesen worden, dass das Krebsrisiko für die Nachkommen aber auch dann erhöht ist, wenn Vater oder Mutter erst im hohen Alter an einem Tumor erkranken.
Selbst wenn die Eltern erst im Alter von über 90 Jahre an einer familiären Krebsart erkrankten, war das Risiko für die gleiche Krebserkrankung bei Söhnen und Töchtern im Fall eines Plattenepithelkarzinoms fast verdoppelt, bei einem Kolorektalkarzinom und bei einer Brust- oder Prostatakrebserkrankung jeweils um 60 % erhöht, berichten die Autoren.
Quelle
- Kharazmi E et al.: Familial risk of early and late onset cancer: nationwide prospective cohort study. BMJ 2012; 345: e8076
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