· Fachbeitrag · Epidemiologie
Selenmangel ‒ ein Risikofaktor für Leberkrebs?
Viele Europäer sind unzureichend mit Selen versorgt. Dieser Mangel könnte nach Daten der großen europäischen EPIC-Studie mit einem erhöhten Risiko für Leberkrebs einhergehen. „Das Drittel der Bevölkerung mit dem stärksten Selenmangel hat unseren Daten entsprechend ein fünf- bis zehnfach höheres Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom (HCC)“, so Prof. Dr. Lutz Schomburg vom Institut für Experimentelle Endokrinologie in einer Pressemitteilung der Charité in Berlin. Auch Patienten mit Gallenblasen- und Gallenwegstumoren hatten in der Untersuchung mit Fall-Kontroll-Design geringere Selenserumspiegel und geringere Konzentrationen des zirkulierenden Selenoprotein P (Transportprotein des Selens) als Kontrollpersonen. Pro Anstieg des Selenspiegels um 20 µg/l nahm das HCC-Risiko relativ um rund 60 % ab. „Unsere Studie zeigt nicht direkt, dass eine Supplementation mit Selen vor Leberkrebs schützt“, betont Schomburg. Sie unterstreicht allerdings die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung inkl. ausreichender Zufuhr von Selen.
Quelle
- Hughes DJ, et al.: Prediagnostic selenium status and hepatobiliary cancer risk in the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition cohort. Am J Clin Nutr 2016;104(2):406-14
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