· Fachbeitrag · Fettstoffwechselstörungen
Nikotinsäure ohne Einfluss auf das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen
Die Hoffnung, bei Patienten mit gemischter Hyperlipidämie durch eine Kombinationstherapie das kardiovaskuläre Risiko stärker verringern zu können, als durch eine Monotherapie mit einem Statin, hat sich in einer weiteren Studie, in diesem Fall mit Nikotinsäure, nicht bestätigt. Das National Heart, Lung, and Blood Institute in den USA hat die Studie bei mehr als 3.400 kardiovaskulären Risikopatienten 18 Monate früher als geplant abgebrochen, weil die zusätzliche Gabe von retardierter Nikotinsäure (bis zu 2.000 mg täglich) keinen Nutzen hatte. Die Studienteilnehmer aus den USA und Kanada hatten eine kardiovaskuläre Erkrankung in der Vorgeschichte, wurden bereits mit einem Statin behandelt und hatten außerdem niedrige HDL- und erhöhte Triglyzeridwerte ‒ ideale Kandidaten also für die zusätzliche Gabe von Nikotinsäure. Die günstige Beeinflussung dieser Lipidparameter wirkte sich allerdings nicht positiv auf die Studienendpunkte aus. Im Gegenteil: Während des 32-monatigen Studienverlaufs gab es sogar Hinweise für eine erhöhte Rate ischämischer Schlaganfälle in der Nikotinsäure-Gruppe (1,6% vs. 0,7%).
Quelle
- Pressemitteilung der National Institutes of Health vom 26. Mai 2011