· Fachbeitrag · Gestationsdiabetes
Blutzucker und Körpergewicht weisen lange vor Schwangerschaft auf erhöhtes Diabetesrisiko hin
Mit der Höhe des Blutzuckers und der Zahl weiterer kardiovaskulärer Risikofaktoren steigt das Risiko von Frauen kontinuierlich an, während einer Schwangerschaft einen Gestationsdiabetes zu entwickeln. Das verdeutlichen neue Daten des US-Versicherers Kaiser Permanente bei 580 Schwangerschaften. Bei 199 Frauen trat während des Verlaufs der Schwangerschaft ein Gestationsdiabetes auf. Erhöhte Nüchternglukosewerte zwischen 100 und 140 mg/dl, ein Body-Mass-Index über 25 kg/m2 und ein erhöhter Blutdruck erwiesen sich als eindeutige Prädiktoren eines Gestationsdiabetes, berichten die Autoren. Frauen mit erhöhtem Nüchternblutzucker und Übergewicht hatten ein fast fünffach höheres Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes als Frauen ohne diese Risikofaktoren. Deshalb sollten präventive Massnahmen bei diesen Frauen verstärkt werden.
Hintergrund: Bis zu 10% der Schwangeren entwickeln einen Gestationsdiabetes, üblicherweise im zweiten oder dritten Trimester. Dieser stellt nicht nur einen Risikofaktor für eine Frühgeburt dar, sondern erhöht auch das Risiko von Mutter und Kind, später an Diabetes oder anderen metabolischen Störungen zu erkranken.
Quelle
- Hedderson M et al.: Pregravid cardiometabolic risk profile and risk for gestational diabetes mellitus. Am J Obstet Gynecol 2011, published online 28 May