· Fachbeitrag · Herzinfarkt-Diagnostik
Infarkt-Abklärung in einer Stunde mit Troponin T
Forscher aus Basel und Boston haben einen einfachen Algorithmus auf Basis der Werte von hochsensitivem kardialem Troponin T (hs-cTn) entwickelt, um einen Herzinfarkt-Verdacht in der Notaufnahme rasch zu verifizieren oder auszuschließen. Bei 72 % von insgesamt 436 Patienten konnte anhand der Werte bei der Einlieferung und nach einer Stunde die richtige Diagnose gestellt werden.
Bei 259 Patienten (60 %) wurde ein Infarkt ausgeschlossen ‒ sie hatten bei der Notaufnahme einen hs-cTn-Wert ≤ 12 ng/l und der Wert war eine Stunde später höchstens um 3 ng/l gestiegen. Bei allen Patienten lagen die Ärzte mit dieser Einschätzung richtig. Bei 76 Patienten (17 %) wurde der Infarkt anhand der hs-cTn-Werte (≥ 60 ng/l bei der Einlieferung oder Anstieg um ≥ 15 ng/l in der nächsten Stunde) gesichert; nur bei fünf Patienten war diese Beurteilung falsch. Der Rule-in-Algorithmus hatte eine Spezifität von 99 % und einen positiven prädiktiven Wert von 91 %. Von den 101 Patienten mit hs-cTn-Werten zwischen den genannten Grenzwerten hatten 8 % einen Infarkt.
PRAXISHINWEIS | Der neue Troponin-T-Algorithmus ist ein wichtiger erster Schritt zur raschen Abklärung eines Infarktverdachts bei Patienten mit unklaren Thoraxschmerzen, schreibt Dr. Kristin Newby aus Durham/NC im Studienkommentar. Er habe das Potential, die Risiken einer Fehldiagnose zu verringern und möglicherweise sogar den Therapiebeginn bei NSTEMI-Infarkt zu beschleunigen. |
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