· Fachbeitrag · Herzinfarkt
Erhöhen Bluttransfusionen bei Infarkt-Patienten die Mortalität?
Viele Patienten mit akutem Myokardinfarkt entwickeln während ihres Klinikaufenthalts eine Anämie, unter anderem aufgrund von Blutungskomplikationen während einer Plättchen-hemmenden Therapie. Daten einer aktuellen Meta-Analyse von zehn Studien und insgesamt mehr als 200.000 Infarkt-Patienten legen nahe, dass bei anämischen Patienten ein restriktiver Einsatz von Blutprodukten besser ist als ein großzügiger. Patienten mit Bluttransfusionen hatten eine fast dreifach höhere Mortalität als Patienten, die keine Transfusionen erhalten hatten (18,2 % vs. 10,2 %; p < 0,001) ‒ unabhängig vom Ausgangs-Hämoglobin (Hb) oder dem Nadir der Hb-Werte. Auch das Risiko eines erneuten Herzinfarkts war in der Transfusionsgruppe zweifach erhöht.
PRAXISHINWEIS | Die Kommentatoren der Studie ‒ Jeffrey Carson aus New Brunswick / USA und Paul Hébert aus Ottawa / Kanada ‒ warnen davor, aus einer Meta-Analyse von Beobachtungsstudien praktische Konsequenzen zu ziehen. Es mangele zudem an einer detaillierten Auswertung der Studiendaten nach der Höhe der Hb-Werte. Bei Patienten mit STEMI oder mit einem Ausgangs-Hämatokrit < 30 % waren überdies die Risiken einer Transfusion stark abgeschwächt. |
Quelle
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