· Fachbeitrag · Herzinfarktdiagnostik
Unerkannte Herzinfarkte sind häufig und mit erhöhter Langzeit-Mortalität verbunden
Stumme Herzinfarkte, die unerkannt bleiben, sind bei älteren Menschen häufiger als erkannte Herzinfarkte und mit einer ähnlich hohen Langzeitmortalität verbunden. Zuverlässig erkannt werden stumme Infarkte nach dem Ergebnis einer Kohortenstudie in Island bei 936 Senioren im Alter von 67 bis 93 Jahren nur durch ein kardiales Kernspin; ein EKG ist nicht empfindlich genug. Die Studienteilnehmer waren Teil einer großen Kohortenstudie von Senioren, die regelmäßig per Kernspin und EKG untersucht wurden.
Knapp 10 % hatten laut den klinischen Daten einen klassischen Herzinfarkt gehabt, bei weiteren 17 % lag laut Kernspin-Kriterien ebenfalls ein Infarkt vor (in der Subgruppe der 266 Diabetiker waren sogar 21 % betroffen). Per EKG wurde nur bei 5 % der Untersuchten insgesamt und bei knapp 16 % der Diabetiker ein stummer Infarkt erkannt. Die Mortalität bei Personen mit erkanntem oder unerkanntem Infarkt unterschied sich im Verlauf von im Median 6,4 Jahren nur geringfügig: 33 % vs. 28 % im Vergleich zu 17 % bei Personen ohne Infarkt. Bei Berücksichtigung weiterer koronarer Risikofaktoren war aber nur bei Patienten mit per Kernspin erkanntem stummen Infarkt die Mortalität um rund das 1,5-Fache erhöht; keine Risikoerhöhung fand sich bei Patienten mit positiven EKG-Kriterien für einen stummen Infarkt.
Quelle
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