· Fachbeitrag · Herzklappenersatz
Antikoagulation nach Einsatz einer Aortenklappe über mindestens sechs Monate?
In Leitlinien zur Thromboseprophylaxe nach Einsatz einer biologischen Herzklappe wird üblicherweise eine orale Antikoagulation mit Warfarin über drei Monate empfohlen (mit oder ohne ASS). Neue Daten aus einem dänischen Patientenregister legen jetzt nahe, dass die Antikoagulation besser über sechs Monate fortgesetzt werden sollte. Ausgewertet wurden Daten von 4.075 Patienten, die zwischen Januar 1997 und Dezember 2009 eine biologische Aortenklappe erhalten hatten. Bei knapp 3.200 Patienten erfolgte eine Warfarin-Prophylaxe, 881 Patienten erhielten kein Warfarin (181 von ihnen ASS). Bei Beurteilung der Häufigkeit thromboembolischer und zerebrovaskulärer Komplikationen zeigte sich ein eindeutiger Vorteil für Patienten, die mindestens sechs Monate Warfarin erhalten hatten.
Ein Abbruch der Warfarin-Prophylaxe innerhalb der ersten drei Monate nach Op war mit einem zwei- bis dreifach erhöhten Risiko für Schlaganfälle und thromboembolische Komplikationen verbunden. Das Risiko für einen kardiovaskulären Tod war sogar fast achtfach erhöht. Mit Ausnahme des Schlaganfallrisikos war auch ein Therapiestopp nach 3 bis 6 Monaten mit einem erhöhten Thromboembolierisiko (2,7-fach) und einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität verbunden (3,5-fach). Erst danach schwand der Nutzen der Prophylaxe stetig. Das Blutungsrisiko in der Warfarin-Gruppe war nur in den ersten drei Monaten erhöht (2,3-fach).
Quelle
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