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  • · Fachbeitrag · Hypogonadismus

    Erste unabhängige Testosteronstudien in USA zeigen mäßigen Benefit bei älteren Männern

    Der Nutzen einer Testosteronsubstitution bei älteren Männern mit Zeichen eines Hypogonadismus wird wegen ungenügender Studien kontrovers diskutiert. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse der lange erwarteten unabhängigen, von den National Institute of Health in den USA unterstützten Testosteronstudie vor. Sie zeigen im Verlauf eines Jahres moderate Verbesserungen bei der sexuellen Aktivität, aber nur geringen Einfluss auf körperliche Funktionen, Vitalität und Stimmung. Daten zu kognitiven Funktionen, Anämie, Knochendichte und kardiovaskulärem Outcome sollen folgen. An den Studien nehmen 790 Männer ab 65 Jahren mit Serumtestosteronwerten < 275 ng/dl teil, die über ein Jahr mit einem Testosterongel oder Placebo behandelt werden. In der aktuellen Auswertung wurden sie nach ihrer vorherrschenden Sypmtomatik in drei Gruppen eingeteilt: verringerte Libido, geringe körperliche Aktivität oder erhöhter Fatigue-Score. In der Substitutions-Gruppe stiegen die Testosteronwerte in den mittleren Normbereich von Männern im Alter von 19-40 Jahren. Die sexuelle Funktion der Behandelten verbesserte sich moderat ‒ geringer als üblicherweise mit PDE-5-Hemmern, berichten die Autoren. Eine relevante Zunahme der 5-Minuten-Gehstrecke zeigte sich nur bei gemeinsamer Analyse aller drei Substudien, eine geringe Verbesserung zeigte sich bei der Stimmung, kein Effekt bei der Vitalität. Bei unerwünschten Wirkungen gab es keine Unterschiede, aber die Daten seien noch nicht vollständig.

     

    PRAXISHINWEIS | Eric Orwell aus Portland hebt im Editorial die Limitationen der Studie hervor: Nur 1,5 % der gescreenten älteren Männer erfüllten die Einschlusskriterien; sie waren im Mittel 72 Jahre alt und hatten viele Komorbiditäten wie Übergewicht, Hypertonie, Diabetes. In der Praxis würden aber Testosteronpräparate vor allem Männer mittleren Alter mit anderem Profil verordnet.

     

    Quelle