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  • · Fachbeitrag · Karotisstenose

    Mit zunehmendem Alter steigt Komplikationsrisiko bei Karotisstent-Implantation

    Ob asymptomatische Patienten mit Karotisstenosen interventionell behandelt werden sollten, wird kontrovers diskutiert. In der Praxis ist dies aber in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, üblich. Laut neuen Langzeitdaten der ACT-1-Studie (1.450 asymptomatische Patienten) und der CREST-Studie (2.500 Patienten, zur Hälfte symptomatisch) gibt es bei den langfristigen Komplikationsraten keine signifikanten Unterschiede nach Stent-Implantation oder Endarterektomie. Die Schlaganfallraten lagen bei 0,5 ‒ 0,7 % pro Jahr. In der perioperativen Phase (bis 30 Tage nach dem Eingriff) betrug das Komplikationsrisiko (Schlaganfall oder Tod) bis zu 3 %. Zu berücksichtigen sei aber, dass die Studienteilnehmer nur in erfahrenen Zentren behandelt wurden und es keine Kontrollgruppe mit rein medikamentöser Therapie gab, heißt es im Kommentar zu den beiden Studien. Eine weitere Meta-Analyse bei Patienten mit symptomatischer Karotisstenose macht deutlich, dass bei der Wahl einer Stent-Implantation oder einer Endarterektomie auch das Alter der Patienten berücksichtigt werden sollte. Bei Patienten über 65 Jahren, die mit Stent versorgt wurden, war das Komplikationsrisiko in der perioperativen Phase zwei- bis vierfach höher als bei jüngeren Patienten. Bei der Endarterektomie war die Komplikationsrate nicht altersabhängig.

     

    PRAXISHINWEIS | Außerhalb von klinischen Studien sollten Endarterektomie und Stentimplantation symptomatischen Patienten mit hochgradigen Karotisstenosen und asymptomatischen Patienten mit erhöhtem Schlaganfallrisiko vorbehalten bleiben, schreiben die Kommentatoren im Begleiteditorial.

     

    Quellen