· Fachbeitrag · Komplizierte Hypertonie
Bis zu sechswöchige Therapiepause zwecks diagnostischer Abklärung birgt kaum Risiken
| Müssen die Medikamente bei Patienten mit schwer einzustellendem Bluthochdruck vorübergehend abgesetzt werden, kommt es einer niederländischen Studie zufolge in gut kontrolliertem Rahmen kaum zu Problemen. |
Patienten mit schwer einzustellenden Blutdruckwerten haben vergleichsweise häufiger eine sekundäre Hypertonie. Entsprechend werden bei dieser Patientengruppe mehr diagnostische Abklärungen durchgeführt, was oft ein vorübergehendes Sistieren der Medikation erfordert. In die aktuelle Studie wurden 604 Patienten eingeschlossen, die im Rahmen eines Screening-Programms untersucht wurden. Ihre Medikamente wurden sukzessive abgesetzt: Zunächst Aliskiren und Aldosteron-Antagonisten, zwei Wochen später wurden sukzessive Betablocker und zentral wirkenden Antihypertensiva, reduziert, nach weiteren zwei Wochen alle Antihypertensiva sowie von NSAIDs gestoppt.
Absolute Kontraindikationen für das Pausieren der Antihypertensiva waren Myokardinfarkt, TIA oder Schlaganfall in den sechs Monaten zuvor, relative Kontraindikationen waren unter anderem hypertensive Entgleisungen in der Vergangenheit oder Blutdruckwerte >180/110 mmHg. Die Patienten wurden angewiesen, den Blutdruck zu Hause zu messen und sich bei Problemen jederzeit zu melden. Als Reservemedikation dienten Diltiazem, Doxazosin oder Verapamil. Diese Reserve wurde rund jedem Vierten vorsorglich verschrieben. Eine Woche nach dem Medikationsstopp erkundigte sich ein „Nurse practitioner“ bei allen Patienten nach dem Befinden und überprüfte auch die im Internet verschlüsselt gespeicherten Blutdruckwerte der Heimmessungen.
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