· Fachbeitrag · Koronare herzkrankheit
Bypass bei KHK-Patienten mit Herzinsuffizienz nur wenig wirksamer als Medikamente allein
Die Möglichkeiten der medikamentösen Therapie werden bei Patienten mit fortgeschrittener KHK häufig unterschätzt. Selbst bei KHK-Patienten mit Mehrgefäßerkrankung und Herzinsuffizienz bringt eine frühzeitige Bypass-Operation im Vergleich zur alleinigen medikamentösen Therapie nur moderate Vorteile. In einer aktuellen Studie wurden mehr als 1.200 solcher Patienten, deren Auswurffraktion unter 35% lag, randomisiert einer Bypass-OP oder einer alleinigen medikamentösen Therapie zugeordnet. Zwar konnte durch die OP die Mortalität aufgrund kardiovaskulärer Ursachen (28% vs. 33%, relative Risikoreduktion 19%, p=0,05) und der kombinierte Endpunkt aus Gesamtsterblichkeit oder Hospitalisierung wegen kardiovaskulärer Ursachen (58% vs. 68%, Risikoreduktion 26%, p < 0,001) signifikant verringert werden. Kein signifikanter Unterschied zeigte sich allerdings beim primären Endpunkt der Studie, der Gesamtmortalität der Patienten (36% vs. 41%, p=0,12). Der Beobachtungszeitraum der Studie betrug im Median 56 Monate. 17% der zunächst rein medikamentös Behandelten hatten bis zu diesem Zeitpunkt einen Bypass erhalten.
Quelle
- Velazquez E et al.: Coronary-Artery Bypass Surgery in Patients with Left Ventricular Dysfunction. N Engl J Med 2011; 364: 1607-1616
Abstract
