· Fachbeitrag · Leistungssport
Wer die Tour de France überlebt, lebt lange
Leistungssport steht nicht gerade im Ruf, förderlich für die Gesundheit zu sein. Gerade extreme Ausdauersportler wie Langstreckenradfahrer, die im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein deutlich vergrößertes Herz haben, gelten als gefährdet, einem vorzeitigen Tod zu erliegen. Zudem greifen viele dieser Sportler zu riskanten unerlaubten Mitteln, um ihre Leistungsstärke zu erhöhen. Einigermaßen überraschend sind deshalb Ergebnisse französischer Forscher zur Lebenserwartung von ehemaligen französischen Tour-de-France-Fahrern, der Tortur schlechthin im Leistungssport. Daten von 786 Profis wurden ausgewertet, die zwischen 1947 und 2012 im Median 2,5 Mal eine Tour gefahren waren. Ihre Mortalität war im Verlauf von im Median 37 Jahren relativ um rund 40 % geringer als die der Allgemeinbevölkerung. Verringert waren sowohl Todesfälle aufgrund von Neoplasien (-44 %) als auch von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (-33 %). Die Mortalitätsvorteile wurden für unterschiedliche Teilnahmezeiträume belegt, sodass sich offenbar auch der Konsum zur jeweiligen Zeit beliebter Dopingmittel nicht negativ auswirkte.
Quelle
- Jahreskongress der European Society of Cardiology (ESC), 31.8.-4.9.2013, Amsterdam, Dr. Xavier Jouven, Paris
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