· Article · Leukämie
Altersabhängige klonale Hämatopoese ‒ Indikator eines erhöhten Blutkrebsrisikos
Die Anzahl klonaler hämatopoetischer Zellen mit zunehmendem Alter ist ein Indikator für das Risiko, an einem hämatologischen Tumor zu erkranken. Das haben zwei Forscher-Gruppen unabhängig voneinander mit ganz ähnlichen Ergebnissen belegen können. Die eine Gruppe machte DNA-Analysen der Blutproben von mehr als 12.000 Personen, die andere Gruppe entsprechende Untersuchungen bei mehr als 17.000 Personen. Beide Gruppen kamen zu dem Ergebnis, dass eine sogenannte klonale Hämatopoese aufgrund von somatischen Mutationen erst im Alter von 65 bzw. 70 Jahren relevant wird: Bei rund 10 % dieser Altersgruppe wurden Klone solcher Zellen nachgewiesen im Vergleich zu nur rund 1 % bei Personen unter 50 Jahre. Die Klone korrelierten am häufigsten mit Mutationen in drei Genen (DNMT3A, ASXL1, TET2), die an der Entstehung hämatologischer Tumoren beteiligt sind. Das Risiko, an Blutkrebs zu erkranken, ist bei Carriern der Mutationen und bei Personen mit klonaler Hämatopoese mehr als 10-fach erhöht und liegt bei rund 5 % in den nächsten fünf Jahren. Auch die Mortalität der Betroffenen und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen waren erhöht.
Quellen
- McCarroll S et al.: Clonal Hematopoiesis and Blood-Cancer Risk Inferred from Blood DNA Sequence. N Eng J Med 2014, published online November 26
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