· Fachbeitrag · Lungenkrebs
Ganzhirnbestrahlung rückt bei nicht operablen Hirnmetastasen in den Hintergrund
30%-40% der Lungenkrebs-Patienten entwickeln Hirnmetastasen, die nur schwer in den Griff zu bekommen sind. Eine chirurgische Resektion ist oft nicht möglich und auch die Ganzhirnbestrahlung (WBRT) hat nach den Ergebnissen einer neuen Studie kaum einen therapeutischen Nutzen. In der Multicenterstudie in Großbritannien und Australien wurden jeweils 269 Patienten, die für eine chirurgische Resektion oder stereotaktische Radiotherapie nicht infrage kamen, randomisiert allein mit optimaler Supportivtherapie (inkl. Dexamethason) oder zusätzlich mit WBRT (20 Gray in fünf Tagesfraktionen) behandelt. Weder beim Gesamtüberleben noch der Symptomatik, der Lebensqualität oder dem Steroidbedarf gab es Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Im Median überlebten die Patienten neun Wochen. Tendenzielle Vorteile der WBRT zeigten sich nur bei jüngeren Patienten, so Dr. Paula Mulvenna aus London beim europäischen Pneumologenkongress in London.
PRAXISHINWEIS | Eine WBRT sei diesen Daten zufolge bei NSCLC-Patienten mit Hirnmetastasen nicht mehr als alleinige Palliativoption zu rechtfertigen, so Studienleiterin Paula Mulvenna aus London beim ERS-Kongress in London. Sie plädierte für einen weiteren Einsatz möglichst nur im Rahmen von Studien. |
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