21.10.2015 · Fachbeitrag · Lungenkrebs
NSCLC bei Nichtrauchern – eine andere klinische Entität als bei Rauchern
| Rund 10 – 15 % der Patienten mit Lungenkrebs haben nie geraucht. Die epidemiologischen und klinischen Merkmale von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), die nie geraucht haben, unterscheiden sich laut einer portugiesischen Studie deutlich von Patienten mit Raucher-Anamnese. „NSCLC bei Nichtrauchern ist eine andere klinische Entität mit besserer Prognose als bei Rauchern“, resümierte Dr. Catia Saraiva aus Lissabon beim Kongress der European Respiratory Society in Amsterdam ihre Daten bei 504 NSCLC-Patienten ohne Raucher- und 907 Patienten mit Raucheranamnese. Besonders auffällig war bei den Nichtrauchern der höhere Anteil von Frauen (54 versus 9 %) und die höhere Rate von Adenokarzinomen (70 versus 44%). Häufiger hatten Nichtraucher bei der NSCLC-Diagnose eine fortgeschrittene Erkrankung im Stadium IV (59 versus 48 %). Bei über der Hälfte der Betroffenen war der Allgemeinzustand noch gut (ECOG1). Komorbiditäten wie COPD (13 versus 61 %) und ischämische Herzerkrankung (4 versus 7 %) waren bei Nichtrauchern signifikant seltener. Die Prognose war bei NSCLC-Patienten ohne Raucheranamnese deutlich günstiger. Das mediane Gesamtüberleben betrug 51 versus 25 Monate, die Mortalität lag bei 78 versus 93 %. Viele Patienten mit Raucheranmese hatten trotz ihrer Lungenkrebserkrankung weitergeraucht. |
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