· Fachbeitrag · Mammakarzinom
OP und adjuvante Chemotherapie sollten bei Brustkrebs möglichst frühzeitig erfolgen
Neue US-Daten belegen die Notwendigkeit einer möglichst frühzeitigen Intervention nach Diagnose von Brustkrebs, vor allem in frühen Krankheitsstadien. Die ersten Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen OP-Zeitpunkt und Mortalität in zwei Kohorten mit rund 95.000 und 115.000 Brustkrebs-Patientinnen. Pro 30-Tage-Zeitintervall, die nach Diagnose bis zur OP verstrichen (insgesamt wurden fünf Gruppen unterschieden), stieg die Gesamt-Mortalität der Behandelten um rund 9 %. In der einen Kohorte war der Zusammenhang allerdings nur bei Frauen in frühen Brustkrebstadien (I + II) signifikant.
In der zweiten Studie wurde die Bedeutung des Zeitpunkts einer adjuvanten Chemotherapie nach OP für die Prognose bei rund 25.000 Frauen mit invasivem Brustkrebs in den Stadien I-III untersucht. Als kritische Schwelle erwiesen sich hier 90 Tage. Bei Patientinnen, bei denen mit der Chemotherapie später als 90 Tage nach der OP begonnen worden war, war die Fünf-Jahres-Mortalität um 34 % höher als bei Frauen mit früherem Beginn der Chemotherapie. Bei genauerer Analyse zeigte sich, dass die Risikoerhöhung nur für Patientinnen mit Tripel-negativem Brustkrebs galt (weder Hormonrezeptor noch HER-2-positiv). Bei ihnen war die Mortalität mehr als 50 % erhöht.
PRAXISHINWEIS | Durch möglichst frühzeitige Interventionen kann die Prognose von Brustkrebs-Patientinnen verbessert werden. Allerdings: Den Daten zufolge haben sich die Zeitabstände von Diagnose bis zur OP und Chemotherapie in den vergangenen Jahren nicht verkürzt, sondern verlängert. |
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