· Fachbeitrag · Myokardinfarkt
Frühe Warnzeichen werden oft verpasst
| Einer von sechs Patienten, die an einem Herzinfarkt sterben, war kurz vor seinem Tod noch im Krankenhaus - ohne Befund eines drohenden Infarkts. |
Knapp die Hälfte der Personen, die an einem Herzinfarkt sterben, sind zum Todeszeitpunkt oder in den vier Wochen zuvor hospitalisiert gewesen. Bei jedem Dritten davon wird aber offenbar kein drohender Myokardinfarkt vermutet. Die Diagnosen in diesen Fällen lauten häufig unspezifische Brustschmerzen, Dyspnoe, Synkope, Pneumonie, COPD oder zum Beispiel Vorhofflimmern. Das ergab der Abgleich der englischen nationalen Datenbanken für Krankenhauseinweisungen und Todesfälle. Zwei bis drei Mal höher war die Mortalität am Herzinfarkt bei jener Gruppe von Patienten, bei denen die Diagnose zwar gestellt wurde, deren Hauptdiagnose aber etwas anderes war, beispielsweise Hüftfraktur. Als Referenz dienten die Patienten, bei denen der Herzinfarkt die Hauptdiagnose darstellte. Die Studienautoren mutmaßen, dass ein Teil der Betroffenen hätte gerettet werden können.
Quelle
- Asaria P et al: Acute myocardial infarction hospital admissions and deaths in England: a national follow-back and follow-forward record-linkage study. Lancet Public Health 2017 published online February 28
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