· Fachbeitrag · Nicht Insulinpflichtiger Typ-2-Diabetes
Selbstkontrolle bessert HbA1c nur marginal
Die Blutzuckerselbstkontrolle lohnt sich kaum für Typ-2-Diabetiker, die nicht Insulin spritzen und länger als ein Jahr Diabetes haben. In den ersten sechs Monaten ist durch die Selbstmessung noch ein signifikanter, aber nur geringfügiger Effekt auf den Blutzucker zu erwarten: Der HbA1c-Wert bessert sich im Mittel um 0,3 Prozentpunkte. Nach zwölf Monaten ist dann auch dieser Benefit dahin. Auch gibt es keine Hinweise, dass die Selbstkontrolle die Zufriedenheit, das Wohlbefinden oder die Lebensqualität der Patienten bessert. Dies ist die Folgerung aus einem Cochrane-Review von zwölf randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) mit über 3.200 Patienten. Die Studien verglichen Standardtherapie, Blutzuckerselbstmessungen unterschiedlicher Intensität und zum Teil Harnzuckermessungen. Eine weitere aktuelle Meta-Analyse von sechs RCTs und über 2.500 Patienten bestätigt, dass die Selbstmessungen in der Regel nur zu einer minimalen HbA1c-Senkung führen.
PRAXISHINWEIS | Nur wenn Patienten bereit sind, aus den Messwerten auch Konsequenzen zu ziehen, d. h. ihr Verhalten entsprechend zu ändern, lohnt der Aufwand der regelmäßigen Selbsttestung ‒ auch ökonomisch. Dies erscheint logisch. Statistisch gesehen ist der Veränderungswille vieler Typ-2-Diabetiker nach längerer Krankheitsdauer nicht mehr groß. Diejenigen herauszufiltern, bei denen das Selbstmonitoring auch später noch lohnt, bleibt die ärztliche Kunst. |
Quellen
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