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  • · Fachbeitrag · Nierentransplantation

    Leicht erhöhtes Risiko für Nierenversagen nach Nieren-Lebendspende

    Nieren-Lebendspender sollten vor der Organentnahme darüber informiert werden, dass ihr Risiko für ein terminales Nierenversagen (ESRD) nach der Spende leicht erhöht ist. Nach aktuellen Daten zu rund 96.000 US-Amerikanern, die zwischen 1994 und 2011 eine Niere spendeten, ist in 15 Jahren pro 10.000 Spendern mit rund 27 zusätzlichen ESRD-Fällen zu rechnen ‒ im Vergleich zu gesunden gematchten Kontrollpersonen, die keine Niere spendeten (Inzidenz 30,8 versus 3,9 pro 10.000). Die Kontrollpersonen stammten aus der NHANES-Studie. Das geschätzte Lebenszeit-Risiko für ein ESRD bei Nierenspendern von 90 pro 10.000 (versus 14 in der Kontrollgruppe) war immer noch deutlich geringer als in der Allgemeinbevölkerung (326 pro 10.000), da Nierenspender in der Regel eine besonders gute Nierenfunktion haben. Zu beachten ist auch, dass das ESRD-Risiko bei afroamerikanischen Spendern deutlich höher lag als bei weißen Spendern (75 versus 23 pro 10.000 in 15 Jahren). Auch die absoluten Zahlen belegen das geringe Risiko: Von den Lebendspendern erlitten im Verlauf von im Median 7,6 Jahren 99 Personen ein ESRD. In der Kontrollgruppe waren es 36 im Verlauf von im Median 15 Jahren.

     

    PRAXISHINWEIS | „Eine Nierenlebendspende ist sicher. Das Risiko für ein ESRD ist extrem niedrig“, betonen die kanadischen Wissenschaftler John Gill und Marcello Tonelli im Begleiteditorial. Potenzielle Spender sollten aber über ein möglicherweise erhöhtes ESRD-Risiko informiert werden.

     

    Quelle