· Fachbeitrag · Prävention
Azithromycin gegen Wheezing und zur Prävention schwerer Infekte bei Kleinkindern sinnvoll?
Wheezing und Husten sind bei Kleinkindern häufig und erschweren Diagnostik und Therapie: Sind es asthmaähnliche Beschwerden oder handelt es sich um eine virale oder bakterielle Bronchitis? Soll abgewartet oder frühzeitig interveniert werden? Dänische Wissenschaftler sind in einer Studie bei insgesamt 72 Kindern im Alter von 1 ‒ 3 Jahren den sicher umstrittenen Weg der frühen Antibiotika-Therapie gegangen. Hielten asthmaähnliche Symptome mindestens drei Tage an, wurden die Kinder drei Tage mit Azithromycin (10 mg/kg) oder Placebo behandelt. Bei insgesamt 158 Episoden wurde so vorgegangen. Ergebnis: Durch die Antibiotika-Therapie wurde die Symptomdauer signifikant um 63 % verkürzt (3,4 versus 7,7 Tage). Welchen Stellenwert die Therapie in der Praxis haben sollte, ist aber auch nach Ansicht der Autoren weiter unklar.
In einer weiteren US-Studie bei rund 600 Kindern mit rezidivierendem Wheezing im Rahmen von schweren unteren Atemwegsinfekten wurde bei ersten Anzeichen einer erneuten Infektion randomisiert Azithromycin (12 mg/kg über fünf Tage) oder Placebo eingesetzt. Das Risiko einer Krankheitsprogression zu einem schweren unteren Atemwegsinfekt wurde durch Azithromycin relativ um 37 % verringert. Beide Arbeitsgruppen räumen ein, dass durch den großzügigen Antibiotikaeinsatz die Bildung resistenter Bakterien gefördert werden könne. Zudem sei unklar, ob der Nutzen der Therapie auf den antibakteriellen oder antiinflammatorischen Wirkungen von Azithromycin beruhe.
Quellen
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