· Fachbeitrag · Prävention
Infarktrisiko nach Gelenkersatz stark erhöht
Laut dänischen Registerdaten bei mehr als 95.000 Patienten mit erstmaliger Implantation einer Hüft- (THR) oder Knie-Totalendoprothese (TKR) ist das Herzinfarkt-Risiko in den ersten zwei Wochen nach dem Eingriff drastisch erhöht: rund 25-fach nach einer THR und 31-fach nach einer TKR im Vergleich zu Kontrollpatienten.
Nach Hüftgelenkersatz blieb das Infarktrisiko sogar für zwei bis sechs Wochen erhöht, bevor es wieder Normalniveau erreichte. Insgesamt erlitten 0,5 % der THR- und 0,2 % der TKR-Patienten im Verlauf von sechs Wochen nach dem Eingriff einen Herzinfarkt. Wie zu erwarten, waren gehäuft Ältere über 80 Jahre, Männer, Patienten mit Herzinsuffizienz, zerebrovaskulären Erkrankungen und bereits erlittenem Infarkt betroffen.
PRAXISHINWEIS | Die Studie bestätigt das vorübergehend deutlich erhöhte Infarkt-Risiko nach großen chirurgischen Eingriffen, schreibt Dr. Arthur Wallace aus San Francisco (USA) im Studienkommentar. Als Gründe nennt er den erhöhten Stress der Patienten vor dem Eingriff ‒ bei bis zu 15 % der kardialen Risikopatienten würden dadurch Myokardischämien getriggert ‒ sowie das häufige Absetzen antiischämischer Substanze vor der Op. Wallace empfiehlt ein besonders sorgfältiges Management der perioperativen Medikation. |
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