· Fachbeitrag · Prävention
Neue Daten zum Zusammenhang zwischen Sectio caesarea und Typ-1-Diabetes-Risiko
Kinder mit familiärer Diabetesbelastung, die per Kaiserschnitt zur Welt kamen, haben laut der BABYDIAB-Studie ein mehr als doppelt so hohes Risiko, bis zum 12. Lebensjahr an Typ-1-Diabetes zu erkranken, als spontan entbundene Kinder. Die Erkrankungsraten betrugen 4,8 % vs. 2,2 %. Bei Kindern mit bestimmten Varianten des Gens IFIH1 (Interferon induced with helicase C domain 1), das die Entwicklung von Typ-1-Diabetes beeinflusst, stieg das Risiko für die Autoimmunerkrankung bei einem Kaiserschnitt sogar um mehr als das Dreifache (9,1 % vs. 2,8 %).
In der Langzeit-Studie der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München wurde der Einfluss einer Sectio auf die Entwicklung der Erkrankung bei 1.650 Kindern aus Risikofamilien untersucht. Ein Elternteil war Typ-1-Diabetiker. Ein Kaiserschnitt beeinflusste nicht das Risiko für die Entstehung von Insel-Autoantikörpern, förderte jedoch nach dem Auftreten einer Autoimmunität die Progression zum Diabetes. Eine Erklärung sehen die Forscher in der Tatsache, dass eine Entbindung per Kaiserschnitt die Zusammensetzung der kindlichen Darmflora verändert und damit auf das Immunsystem einwirkt. Zum Beispiel seien weniger Bifidobakterien nachweisbar.
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