· Fachbeitrag · Prävention
Postinfarkt-Patienten erleiden gehäuft Frakturen
Ein Herzinfarkt ist nach den Daten einer Fall-Kontroll-Studie in den USA ein Risikofaktor für Osteoporose-Frakturen. Besonders verblüffend: Das Frakturrisiko von Postinfarkt-Patienten nimmt seit Jahrzehnten stetig zu. In der Studie wurden Daten von mehr als 3.300 Bewohnern aus Minnesota, die zwischen 1979 und 2006 einen Herzinfarkt erlitten, mit denen von ebenso vielen Kontrollpersonen verglichen. Unabhängig von anderen Faktoren war bei Postinfarkt-Patienten das Frakturrisiko signifikant um 32% erhöht. Während bei den Kontrollpersonen die Rate osteoporotischer Frakturen im gesamten Studienzeitraum etwa konstant war, gab es bei den Infarkt-Patienten eine stetige Zunahme: Die hazard ratios (HR) im Vergleich zur Kontrollgruppe betrugen 0,81 in den Jahren 1979-1989, 1,47 in den Jahren 1990 bis 1999 und 1,73 in den Jahren 2000 bis 2006.
Praxishinweis | |
Bei Postinfarkt-Patienten sollten körperlicher Zustand und Gebrechlichkeit routinemäßig erfasst und bei Hinweisen auf ein erhöhtes Sturzrisiko Gegenmaßnahmen getroffen werden, fordert Studienleiterin Véronique L. Roger von der Mayo-Kinik in Rochester als Konsequenz aus den Daten. |
Quelle
- Roger VL et al.: Association Between Myocardial Infarction and Fractures. An Emerging Phenomenon. Circulation 2011; 124: 297-303