· Fachbeitrag · Prävention
PVC-Weichmacher fördern Typ-2-Diabetes
Phthalate sind als Weichmacher in Kunststoffen weit verbreitet und stecken zum Beispiel in Verpackungen und Kosmetikartikeln, aber auch in Medizinprodukten wie Kathetern oder Blutbeuteln. Zunehmend mehr Daten deuten darauf hin, dass Phthalate die Entstehung eines Diabetes mellitus Typ 2 fördern könnten.
Die Weichmacher wirken als PPAR (Peroxisom Proliferator-Activated Rezeptoren)-Liganden, über die auch die Insulinsensitivität moduliert wird. Forscher der Universität Uppsala/Schweden untersuchten die Serumspiegel von vier Phthalat-Metaboliten bei 1.016 Senioren über 70 Jahren, von denen 114 an Diabetes erkrankt waren. Hohe Blutspiegel von drei Metaboliten korrelierten mit einem erhöhten Diabetesrisiko. Ein Metabolit korrelierte mit einer verringerten Insulinsekretion, während die zwei anderen Marker einer Insulinresistenz waren.
PRAXISHINWEIS | Die Verwendung von Phthalaten ist aufgrund erwiesener gesundheitsschädlicher Wirkungen innerhalb der EU in Kinderspielzeug verboten; für Verpackungen von Lebensmitteln wurden die Richtwerte für Phthalatgehalte gesenkt. Seit März 2010 gibt es auch eine Kennzeichnungspflicht für Medizinprodukte, die Di(2-ethylhexyl)-Phthalat enthalten. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie fordert, phthalathatlige Medizinprodukte durch -freie zu ersetzen. |
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