22.03.2012 · Fachbeitrag · Primärprävention

Routinemäßige ASS-Gabe zur KHK-Primärprävention nicht gerechtfertigt

Bei Patienten mit niedrigem bis mäßig erhöhtem kardiovaskulären Risiko ist eine routinemäßige Gabe von ASS zur Primärprävention kardiovaskulärer Komplikationen nicht gerechtfertigt. Das ist das Fazit der Autoren einer Meta-Analyse von neun Placebo-kontrollierten Studien mit insgesamt mehr als 100.000 Teilnehmern.

Zwar war in der Verumgruppe die Häufigkeit kardiovaskulärer Ereignisse signifikant um 10 % verringert, aber in erster Linie aufgrund einer Reduktion der Rate nicht-tödlicher Herzinfarkte; bei der kardialen Mortalität und der Krebssterblichkeit gab es keine Unterschiede zur Placebogruppe. Andererseits war auch das Risiko relevanter Blutungen in der ASS um rund 30 % erhöht. In der Primärprävention müssen den Daten zufolge 162 Personen mit ASS behandelt werden, um einen nicht-tödlichen Herzinfarkt zu verhindern, auf Kosten einer nicht-trivialen Blutung bei 73 Behandelten, schreiben die Autoren. Aufgrund der Blutungsrisiken sollte eine ASS-Primärprophylaxe nach individuellen Kriterien erfolgen.

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