· Fachbeitrag · Prostatakarzinom
Bei Prostatakrebs im Frühstadium, insbesondere bei Älteren, ist Abwarten eine echte Alternative
Die Strategie des beobachtenden Abwartens (watchful waiting, WW) bzw. der aktiven Überwachung mit engmaschigen Kontrolluntersuchungen (PSA, Tastuntersuchung) wird nach Ansicht von US-Wissenschaftlern bei Patienten mit lokalem Niedrig-Risiko-Prostatakrebs zu selten eingesetzt. Die Forscher berichten in einer Studie über Ergebnisse von Modellrechnungen, basierend auf Literaturdaten, denen zufolge bei Patienten im Alter von 65 oder 75 Jahren aus Niedrig-Risiko-Gruppen abwartende Strategien eine echte und vor allem auch kostensparende Alternative zur sofortigen Therapie sein können. Die effektivste und günstigste Therapie war in der Berechnung WW ‒ unter der Annahme, dass durch eine Therapie die Prostatakrebssterblichkeit höchstens etwa halbiert werde. Im Vergleich zur Brachytherapie gewannen die Patienten unter WW zusätzlich etwa 11 Lebensmonate in hoher Qualität, im Vergleich zur radikalen Prostatektomie sogar 13 Monate.
Ebenfalls US-Forscher ziehen nach einer Studie bei mehr als 3.100 Männern mit nicht-metastasiertem Prostatakrebs den Schluss, dass Alter und Komorbiditäten die Wahl der Therapie mitbestimmen sollten. Rund 70 % der Männer ab 75 Jahren mit drei und mehr Komorbiditäten starben in den zehn Jahren nach der Diagnose an anderen Ursachen als am Prostatakrebs.
Quellen
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