22.07.2014 · Article · Prostatakrebs

Beschneidung in mittleren Jahren ‒ Option zur Vorbeugung von Prostatakrebs?

Eine kanadische Fall-Kontroll-Studie hat erneut Hinweise dafür geliefert, dass beschnittene Männer ein verringertes Prostatakrebsrisiko haben könnten. Offensichtlich war der Zusammenhang allerdings nur bei Afroamerikanern, bei denen eine Zirkumzision mit einem um 60 % verringerten Prostatakrebsrisiko verbunden war. Bei der Studie waren Daten von rund 1.600 Patienten mit Prostatakrebs mit ebenso vielen Kontrollpersonen verglichen worden. Insgesamt hatten beschnittene Männer nur tendenziell ein verringertes Erkrankungsrisiko. Signifikant mit einer Risikoreduktion um 45 % war der Zusammenhang bei Männern, bei denen der Eingriff erst im Alter ab 36 Jahren erfolgt war. Die Auswertung ergab, dass der protektive Effekt nur bei Afroamerikanern bestand, die bekanntlich das größte Risiko für Prostatakrebs haben. Bei Beschneidung nach der Kindheit ist das Komplikationsrisiko 10- bis 20-mal höher als bei Kindern unter einem Jahr, zeigen US-Daten zu rund 1,4 Mio. beschnittenen Männern. Das Komplikationsrisiko war absolut sehr gering und lag < 0,5 %.

Quellen

• Spence A et al.: Circumcision and prostate cancer: a population-based case-control study in Montréal, Canada. BJU International 2014, published online May 28