· Fachbeitrag · Prostatakrebs-früherkennung
Screening verringert laut Langzeitstudie nicht die Prostatakarzinom-Mortalität
Die Daten zum Nutzen der Prostatakrebsvorsorge, insbesondere von regelmäßigen PSA-Wert-Messungen, sind bisher sehr uneinheitlich. Oft ist auch die Studiendauer zu kurz. Schwedische Forscher haben jetzt diese Lücke durch eine Studie mit 20-jähriger Beobachtungszeit gefüllt und kommen zu dem Schluss, dass ein Prostatakrebs-Screening keinen signfikanten Einfluss auf die Prostatakrebs-Mortalität hat. Mehr als 9.000 Schweden wurden für die Studie rekrutiert, bei knapp 1.500 von ihnen erfolgte jedes dritte Jahr von 1987 bis 1996 ein Prostatakrebs-Screening, zuerst nur per digital-rektaler Untersuchung, ab 1993 auch per PSA-Wert-Messung. Bei 85 Personen der Screening-Gruppe (5,7%) wurde ein Prostatakarzinom diagnostiziert, in der Vergleichsgruppe bei 292 Personen (3,9%). Bei der Mortalität gab es insgesamt keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen, nur nach Adjustierung nach Alter hatte die Kontrollgruppe ein um 60% erhöhtes Risiko für einen Prostatakrebstod.
Quelle
- Sandblom G et al.: Randomised prostate cancer screening trial. BMJ 2011; 342: d1539