· Fachbeitrag · Schmerztherapie
Opioide bei Bewegungsschmerzen zunehmend häufig eingesetzt
In Deutschland werden laut Versicherungsdaten der AOK Hessen zunehmend mehr Patienten mit Opioiden behandelt. Der Anteil der mit Opioiden behandelten Versicherten stieg von 3,3 % im Jahr 2000 auf 4,5 % im Jahr 2010 ‒ ein Anstieg um 37 %, wobei 15 % nach Angaben der Autoren allein auf die Zunahme des Anteils der Senioren in der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Mehr als drei Viertel der Opioidempfänger waren Patienten mit Nicht-Tumorschmerzen. Der Anteil der Langzeitbehandlungen (> 90 Tage bei Zulassung von Therapielücken bis zu 30 Tagen) stieg von 4,3 % auf 7,5 %. Hochgerechnet auf die deutsche Wohnbevölkerung nahm die Zahl der mit Opioiden behandelten Personen von 2,7 auf 3,7 Millionen zu. Noch deutlicher stiegen die Tagesdosen je Opioidempfänger, nämlich um mehr als 50 %. Die meisten Patienten wurden mit Präparaten der WHO-Stufe 2 behandelt. Es gibt aber einen deutlichen Zuwachs bei der Therapie mit WHO-Stufe-3-Opioiden, insbesondere bei Nicht-Tumorpatienten. Die Behandlungsprävalenz mit retardierten WHO-Stufe-3-Präparaten inklusive Pflaster hat sich fast vervierfacht.
Quelle
- Schubert I et al.: Increase in opiate prescription in Germany between 2000 and 2010 ‒ a study based on insurance data. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 45-51
Volltext